Lettersetdruck




Dieser Druck wird häufig als „indirekter Hochdruck“ oder auch als „Trockenoffsetdruck“ bezeichnet, weil hier der eigentliche Druckvorgang indirekt, ähnlich wie beim Offsetdruck, verläuft (die Bebilderung der Druckplatte muss wie im Offsetdruck seitenrichtig sein). Hierbei wird die Druckform – in der Regel sind dies Kupfer-Stahlbleche, Zinkplatten und dergleichen, nicht gefeuchtet, die Farbe wird von der Druckform auf einen mit einem Gummituch bespannten Zylinder übertragen und erst dann auf den Bedruckstoff. Die Folge – und dies ist bei Briefmarken leicht ersichtlich – ist ein ruhigeres, gleichmäßigeres Druckbild, das deutlich besser als beim Buchdruck wirkt. Das Druckbild ist klarer und voller als beim Buchdruck; im Vergleich zum Offsetdruck kommen Kontraste stärker heraus.


Die Anwendungsbereiche des Lettersets finden sich im Bedrucken von Verpackungsmaterial auch für größere Formates, von Formularen und Wertpapieren, aber besonders im Formkörperbereich (Becher, Tuben, Dosen) und beim Labeln von CDs und DVDs zum Einsatz. Ein Nachteil besteht darin, dass feinere Raster nicht wiedergegeben werden können. Im Dokumentdruck ist es bedingt von Vorteil, dass auf Grund der Abwesenheit der Feuchtung „ausblutende“ Farbstoffe in der Druckfarbe eingesetzt werden können. 



Auch wenn die Druckfachwelt glaubte, dieses seit den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts eingeführte Verfahren würde dem Offsetdruck Paroli bieten können, ist diese Prognose nicht eingetroffen. Wohl aber wurde der Letterset mehrfach von der Bundesdruckerei Berlin zur Herstellung deutscher Dauermarken eingesetzt.







Die Abbildungen zeigen deutliche Unterschiede: rechts der Lettersetdruck