Flexodruck


Bei Hochdruckverfahren hat der Flexodruck den größten Markanteil. Eingesetzt wird der Flexodruck vor allem im Verpackungsdruck sowie Etiketten- und Wellpappendruck. Typische Merkmale des Flexodrucks sind grundsätzlich eine flexible Druckform, direkter Rollen-
Rotationsdruck und Druckfarben mit niedriger Viskosität, die durch das Verdunsten von Lösemitteln trocknen.


Im gesamten Vorstufenbereich des Flexodruckes sind durch die Einführung der Computer to Plate- (CtP-)Technologie enorme Fortschritte erzielt worden. Diese Entwicklungen sowie die Standardisierungsbemühungen werden gezielt fortgeführt. Die derzeitigen Ergebnisse in der Praxis sind sehr vielversprechend und mit Offset- und Tiefdruck vergleichbar. Auf dem Zeitungssektor wird der Flexodruck dagegen auch in Zukunft eine untergeordnete Rolle spielen (wird  nur noch in America, Italien und Großbritannien eingesetzt).



Zu den guten Druckergebnissen trägt ganz besonders die Verwendung von Sleeves (Hülsen) als Träger der Druckformen bei. Sleeves, beklebt mit lasersensiblen Druckplatten zur anschließenden Laserbebilderung befinden sich erfolgreich im Einsatz. Nahtlose Sleeves, die mit Tiefdruckzylindern vergleichbar sind und den Druck des gesamten Umfangs (ohne Unterbrechung) ermöglichen, sind in der Praxiseinführung. 


Erkennungsmerkmale Flexodruck


• Gedruckt wird im direkten Rotationsdruck
-       Rollen-Rotationsdruck
-       Bogen-Rotationsdruck (nur Wellenpappdruck)

• Druckformen
-       statische Druckformen für konventionelle und digitale Bebilderung
o   flache Druckplatten
o   Sleeve (nahtlose Hülse, Rundform)
-       druckende Schicht
o   Gummi: geringe Druckqualität
o   Fotopolymer: mittlere bis hohe Druckqualität

• Druckfarbe
-       dünnflüssig (niederviskos)
-       physikalisch trocknend durch das Verdunsten von Lösemittel

• Bedruckstoffe
      -       Papier
-       Leichter Karton
-       Folien
-       Metallpapiere
-       Wellpappe

• Auflagenhöhen
-       mittlere bis hohe Auflagen

• Druckprodukte
-       Verpackungen (Faltschachteln, Plastikbeutel, Papiertüten, Tetra Paks, Folien)
-       Akzidenzdrucksachen in sehr hohen Auflagen (Formulare, Lottoscheine , Quittungen)
-       Hygieneartikel (Servietten, Papiersäcke)
-       Endlosprodukte (Einwickel-, Geschenkpapiere, Etiketten, Tapeten)
-       Zeitungsdruck (Zeitungen) -> untergeordnete Rolle

Drucktechnische Vorteile
      -       einfache kopiertechnische Druckformherstellung für geringe bis mittlere Druckqualität
-       standardisierte digitale Druckformherstellung für mittlere bis hohe Druckqualität
o   Verfahren: Computer-to-Plate, Computer-to-Sleeve (Druckformhülse)
-       technisch einfacher Druckprozess
-       gute Druckqualität auf Folien, Metallpapier und Papier
-       Besondere Eignung für den Druck auf Wellpappe
o   Flexible Druckformen
o   Nur ein geringer Anpressdruck
o   Inline-Produktion: Drucken und Stanzen in einem Arbeitsgang

Drucktechnische Beschränkung und Hinweise
      -       nicht für sehr feine Bilddetails
-       eignet sich nicht für geformte Körper
-       beim Druck von Weichverpackungen ist die Qualität im Rakeltiefdruck noch besser und bei der Produktion konstanter

 • Drucktechnische Merkmale
      -       Quetschrand an den Kanten von Bildelementen
-       Keine Schattierungen (Durchdrücken von Bildelementen auf die Rückseite des Bedruckstoffes)
-       Überwiegend Strich-Druckelemente, Farbflächen und Schrift
-       Relativ grober Raster (Rasterfeinheit)
-       Flächenvariabler Raster (geringe Rasterfeinheit)