Das Verfahren




Das Hochdruckverfahren gilt als das älteste Druckverfahren der Welt und soll bereits bei Sumerern, Ägyptern und Chinesen mit in Ton geformten oder aus Holz geschnitzten Stempeln Verwendung gefunden haben. Gutenbergs Erfindung vor mehr als 500 Jahren, die beweglichen Bleilettern, führte zum Buchdruck, bei dem die Druckform erhöht druckende Elemente enthält, so dass die nicht druckenden Elemente tiefer liegen. 


Im Hochdruck werden die erhöhten Teile einer Druckform mit Druckfarbe eingefärbt. Beim Druckvorgang wird mit definierter Druckkraft ein Teil der Druckfarbe von der erhabenen Druckformoberfläche auf den Bedruckstoff übertragen. Die Farbe kommt also direkt von der Druckform auf das Papier. Durch den Druck der Form entstehen auf der Rückseite mehr oder weniger starke Vertiefungen, die der Drucker als "Schattierung" bezeichnet. Diese Schattierung ist ein sicheres Erkennungsmerkmal für den Buchdruck. Maschinentechnisch kennt man im Hochdruck drei Arten zu drucken. Im Tiegel druckt eine Fläche gegen eine andere Fläche; in der Zylindermaschine ein Zylinder auf eine Fläche; zwei Zylinder die gegeneinander abrollen, kennzeichnen den Rotationsdruck.


Prinzip des Hochdrucks: 


























Die Druckprinzipien




Druckprinzip flach – flach


Das erste Übertragungsprinzip von Druckfarbe auf den Bedruckstoff erfolgte von Fläche zu Fläche – dies ist ähnlich einem Handstempel. Die Druckform und der Druckkörper bilden dabei ebene Flächen. Zwischen der eingefärbten Druckform und dem Druckkörper befindet sich der Bedruckstoff. Die Farbübertragung von der Druckform auf den Bedruckstoff erfordert einen hohen Kraftaufwand, da die Farbe direkt auf den flächig liegenden Bedruckstoff übertragen wird. Man spricht hierbei auch von einem direkten Druckverfahren, das logischerweise eine seitenverkehrte Druckform benötigt.


Druckprinzip flach – rund


 
Viele Buchdruckmaschinen oder Offset-Andruckmaschinen arbeiten nach dem Druckprinzip flach – rund.Auf einen flachen Informationsspeicher drückt sich ein drehender Zylinder auf den Bedruckstoff und erzeugt die zur Farbübertragung notwendige Druckkraft. Die Druckform bewegt sich dabei unter dem rotierenden Zylinder hindurch. Damit beim Rücklauf der Druckform keine Farbübertragung stattfindet, wurde der Druckzylinder angehoben und in seiner Umdrehung gestoppt. Auch bei diesem Druckprinzip handelt es sich um einen direkten Druck.



Druckprinzip rund – rund

 
Moderne Druckmaschinen arbeiten alle nach dem Druckprinzip rund – rund. Dieses Prinzip lässt die höchsten Druckgeschwindigkeiten zu und benötigt den geringsten Kraftschluss zwischen den runden Druckzylindern zur Druckbildübertragung. Durch diese Druckbildübertragung von Zylinder zu Zylinder sind die erforderlichen Druckkräfte vergleichsweise gering. Das Druckprinzip rund – rund kennt noch die Unterscheidung zwischen direktem und indirektem Druck. Bei einem direkten Druck muss die Druckform seitenverkehrt sein, beim indirekten Druck seitenrichtig. Das Druckprinzip rund – rund wird bei allen Druckverfahren angewendet. Im Hoch- oder Buchdruckverfahren arbeiten nur Rotationsmaschinen nach diesem Prinzip.